Gruppe Filmclub Mandolesi Merano

Über uns 

Wir sind eine Gruppe begeisterter Filmer und Filminteressierte. Das Augenmerk liegt beim Kurzfilm. Wir genießen die Freiheit unabhängig und frei von Auftraggebern zu arbeiten, produzieren, filmen und schneiden. Die Ergebnisse tragen zur Wahrung gelebter Tradition bei, sind Zeugnis von freiem, kreativem Schaffen. 
Wir nehmen an nationalen und internationalen, nicht kommerziellen Kurzfilm Wettbewerben teil, messen uns nicht nur mit Gleichgesinnten, mögen konstruktive Kritik, damit wachsen wir. 
Der Club hat einige lokale Filmschaffende hervorgebracht, u.a.  Günther Haller, der sein Hobby erfolgreich zum Beruf gemacht hat.

Wir wollen den Kurzfilm fördern und einem breiten Publikum zugänglich machen. Der Kurzfilm steht zum Film wie die Kurzgeschichte zum Roman, alle Kraft und Aussage kurzgefasst, keine leichte Aufgabe. 

Wir wollen gute Filme herstellen, einen konstruktiven Austausch ermöglichen und heißen neue Mitglieder aller Sprachgruppen willkommen.  
Wir sind Filmamateure, weil wir Film lieben und weil frei vom kommerziellen Korsett agieren. 

Wir sind Mitglied der FEDIC, Federazione Italiana dei Cineclub und somit auch Mitglied der UNICA, der Union Internationale du Cinéma. 

Rolf 1 Filmclub Mandolesi Merano

Rolf Mandolesi 

Ein Leben für den Film. 

Die Jugendjahre haben Rolf Mandolesi geprägt, denn er war ein emsiger Kinogänger, er führte Tagebuch zu den gesehen Filmen mit allen Einzelheiten. 1960, im Alter von 27 Jahren entflammte seine Leidenschaft für den Amateurfilm. Der Funke sprang über, als Rolf die Filme vom Internationalen Filmfestival „La Staffa d’oro“ in Meran besuchte. Er erkannte in dem Medium die Möglichkeit sich über Begebenheiten und Erlebnisse auszudrücken, die sonst im Verborgenen blieben. 

Der Wille und die Lust selbst Filme zu machen nahm Gestalt an. Er kaufte sich seine erste Kamera und erkundigte sich,  wie man so etwas überhaupt macht. Mit der für ihn typischen Neugier und Disziplin startete er das Abenteuer Filmemachen.

Rolf 4 Filmclub Mandolesi Merano

Auf dem Weg zum Erfolg hat ihn Mario Deghenghi, Kameramann aus Meran, begleitet, der ihm die Filmgrammatik beigebracht hat. Inspiration für seine Beobachtungen holte er sich beim italienischen Regisseur Franco Piavoli, den er später persönlich kennenlernte. 
Rolf hat alle Filmformate mitgemacht, von 8 mm bis zum Video. 
Er hat über 60 Filme für Wettbewerbe gedreht und knapp 150 private Familienfilme, das entspricht ca. 80.000 Meter Filmmaterial und ca. 255 Stunden Projektionszeit. 
Er hat an 2000 internationalen Wettbewerben teilgenommen, und mehr als 1000 Auszeichnungen erhalten. 
Rolf hat 3 internationale Filmfestivals organisiert, war gern gesehener Juror bei Filmwettbewerben, und hatte zahlreiche Ämter in der Filmwelt inne. Nicht zuletzt den Vorsitz des Super8 Video Club Meran, den er 1983 gegründet hat und bis Mai 2021 offiziell innehatte.
 
Seine über 60 Filme zeichnen sich durch präzise Kameraarbeit, scharfen Schnitt, passendem Ton und bewusst keine Dialoge oder Kommentar aus. Das Bild alleine muss sprechen und erzählen. 
Rolf blieb seinem Stil treu: ein offenes Auge für das Andere, das Komplexe, und eine Grammatik die mitunter auch kritische Töne hatte, vor allem wenn es um die schlechte(ren) Eigenschaften des Menschen ging. 
Sein letzter persönlicher Auftritt auf der Bühne des Films  war 2016 in Suceava (Rumänien) bei der UNICA, und als Gastgeber des UNICA Komitees in Meran, im November 2019. 
Er hat die Geschicke des Clubs lange geführt, hat die Schüler und Mitglieder geprägt und viel beigebracht. Er liebte den Amateurfilm, der nicht amateurhaft sein durfte.
Wir haben viel von dir gelernt, wir nehmen Vieles mit und schlagen nun ein neues Kapitel des Clubs auf. 

Rolf 2 Filmclub Mandolesi Merano

Seit dem 3. September 2021 steht die Kamera still, die Schnittschere ruht, der Ton ist stumm geworden. 
Wir haben einen Menschen verloren, der den internationalen nicht professionellen Film geprägt hat. Wir haben einen aufrichtigen, loyalen, korrekten, großzügigen Gentleman und Freund verloren. Es bleiben uns seine Filme. Und es bleiben die Spuren, die er in die Herzen jener geschrieben hat, die ihn kannten und ihm nahe standen.